2019 war ein Jahr vieler Neuerungen für den Verkehrsverbund Tirol (VVT): Im April brachten die Verantwortlichen mit Stufe 2 der Tarifreform auch den neuen Online Ticketshop an den Start, der neue Produkte und Vertriebswege ermöglicht. Im November stellte der VVT die Kooperation "Carsharing Tirol 2050" vor und seit Anfang Dezember kann man im VVT & IVB Ticketshop die ÖBB Sparschiene erwerben und eine Sitzplatzreservierung buchen. Vor dem Hintergrund eines digitalen Updates konnte der Verkehrsverbund Tirol so sein Portfolio erweitern und neue Kundensegmente adressieren.
Mit April 2019 setzte der Verkehrsverbund Tirol Stufe 2 seiner Tarifreform um. Diese brachte neben einer Preisanpassung für bestehende Tickettypen auch neue Produkte – primär kreiert für den Onlinevertrieb. Durch die Umstellung auf ein lineares Tarifsystem ist seitdem jede Zone gleich viel wert, was die Tarifstruktur einfacher und berechenbarer macht. Außerdem fiel damit auch der Kernzonenzuschlag für die Landeshauptstadt, das Umsteigen in Innsbruck ist nun im Ticketpreis inkludiert. Gleichzeitig erfuhren die beliebten VVT Jahres-Tickets eine Aufwertung durch zusätzliche Vorteile wie den „Huckepack-Bonus“ für Familien.
Das Highlight der Tarifreform Stufe 2: Das neue Vertriebstool, der VVT & IVB Ticketshop. Dieser wurde auf Basis des ÖBB Ticketshops programmiert und in puncto Layout und Funktionalität an die Mobilitätsbedürfnisse der Tirolerinnen und Tiroler angepasst. Erst durch ihn wurden Novitäten beim Produkt wie die VVT Flexi-Rate möglich, bei der GelegenheitsfahrerInnen bis zu 23% auf Einzel-Tickets sparen können. Für die NutzerInnen des VVT & IVB Ticketshops gibt es seit November die Möglichkeit, das Jahres-Ticket mit einem „Carsharing Tirol 2050“-Angebot zu erweitern. Seit Anfang Dezember ist es für alle Öffi-Nutzerinnen zudem möglich, die ÖBB Sparschiene und eine Sitzplatzreservierung für die Fernverkehrszüge direkt in den Shops zu buchen. Die neuen Produkte im VVT & IVB Ticketshop erweitern das bestehende Angebot auch über die Landesgrenzen hinaus und sind somit ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Vernetzung der Angebote im gesamten Bundesgebiet Österreich. Der VVT & IVB Ticketshop wird stetig weiterentwickelt und neue Funktionen sind bereits in Planung. Knapp ein Viertel der verkauften Semester-Tickets wurden heuer bereits online verkauft. Das zeigt, dass das Angebot gerade von der jungen Zielgruppe bereits im ersten Jahr sehr gut angenommen wurde.
Auch der Service der Echtzeit-Fahrplanauskunft, die sog. SmartRide App, oder der Online Service fahrplan.vvt.at wurde von den Öffi-NutzerInnen in Tirol und darüber hinaus wieder stark genutzt: Im Jahr 2019 konnten über 20 Mio. Auskünfte über den Service erteilt werden.
Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe zieht erfreut Bilanz: „Der heuer eingeführte Online Ticketshop wird für alle zukünftigen Angebote die Vertriebsbasis sein. Begonnen haben wir unter anderem mit den Jahres-Tickets und der Flexi-Rate. Dann kam im November das Carsharing-Angebot dazu. Mittlerweile kann ich auch ein kostengünstiges ÖBB-Sparschiene-Ticket inklusive der Sitzplatzreservierung mit der App erwerben. Fazit: Im Jahr 2019 haben wir das tarifliche Öffi-Angebot erweitert und digitalisiert, und damit die selbstgesteckten Ziele erreicht.“
VVT Geschäftsführer Alexander Jug erklärt: „Wer den öffentlichen Verkehr attraktiveren will, muss die Dienstleistungen und Vertriebswege der Zeit entsprechend weiterentwickeln und einen möglichst niederschwelligen Zugang zum Angebot bieten. Genau das haben wir 2019 getan und der Erfolg gibt uns recht. Jeder sechste Tiroler bzw. jede sechste Tirolerin ist mittlerweile StammkundIn des Verkehrsverbundes. Neue Vertriebswege bieten immer viele neue Möglichkeiten für die KundInnen, auch wenn diese nicht immer für jede/n auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wir nehmen die gelungene Startphase des Ticketshops daher als Motivation, den Ticketshop im neuen Jahr noch attraktiver zu gestalten und immer mehr Öffi-NutzerInnen von den Vorteilen dieses modernen Tools zu überzeugen. Ich danke an dieser Stelle unseren Stakeholdern, Partnern, vor allem jedoch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr engagiertes Agieren bei der Umsetzung dieser wichtigen Schritte im vergangenen Jahr.“
Gegen Ende des Jahres ist zuletzt auch noch ein weiterer Meilenstein geglückt. So wurden Mitte Dezember die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre festgelegt, indem die die verhandelten Verträge zwischen dem Land Tirol, dem VVT, dem BMVIT, der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) und der ÖBB-Personenverkehr AG unterschrieben wurden. „Mit den neuen Verträgen werden der Fortbestand und der Ausbau des öffentlichen Schienenpersonennahverkehrs in Tirol für die nächsten zehn Jahre abgesichert, wovon vor allem die Pendlerinnen und Pendler in unserem Land maßgeblich profitieren“, so Felipe.
Mit Blickrichtung weitere Zukunft sieht Jug für den VVT aber vor allem auch das Konzept „MaaS - Mobility as a Service“ als zentralen Bestandteil der Strategie. Hier verfolgt der Verkehrsverbund den Ansatz, ein über Bus, Bahn und Tram hinausgehendes, auf den Kundenbedarf abgestimmtes Angebot verschiedener Mobilitätsdienste zu koordinieren. „Wir erweitern unser Angebot ständig, um für alle TirolerInnen und Tiroler sowie für die Gäste Tirols einen möglichst einfachen Zugang zur nachhaltigen Mobilität zu schaffen. Deshalb ist es unser Ziel, Angebote wie beispielsweise Car-, Bike- oder Ridesharing und andere On-Demand-Mobilitätsleistungen in die VVT Angebote und damit in das Jahres-Ticket zu integrieren“, so Jug.