Das Land Tirol hat gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol und den Tiroler Verkehrsunternehmen aufgrund des Erlasses der Bundesregierung Sofortmaßnahmen im Bus- und Bahnverkehr zum Schutz der Fahrgäste und des Personals beschlossen: Die Vordertür beim Fahrpersonal in den Bussen bleibt ab morgen, Freitag geschlossen, Busse und Züge werden verstärkt gereinigt und MitarbeiterInnen mit Kundenkontakt werden mit Desinfektionsmittel ausgestattet.
Der öffentliche Nahverkehr ist ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens. Daher ist es wichtig zu gewährleisten, dass Busse und Züge ohne größere Einschränkungen weiter betrieben werden können. Um den öffentlichen Verkehr bis auf weiteres aufrecht erhalten zu können und dabei die Gesundheit der Fahrgäste und MitarbeiterInnen bestmöglich zu schützen, hat das Land Tirol gemeinsam mit den Tiroler Verkehrsunternehmen verschiedene Sofortmaßnahmen beschlossen, die nun in Kraft treten.
„Viele TirolerInnen nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel im Land täglich und sind angewiesen und es ist in unserer Verantwortung, dass der Öffentliche Verkehr auch weiterhin reibungslos und in gewohnter Qualität funktioniert. Uns ist aber wichtig, sowohl für die Fahrgäste als auch für die MitarbeiterInnen im öffentlichen Verkehr das gesundheitliche Risiko so gering wie möglich zu halten,“ so LHStv. Ingrid Felipe.
So wird sichergestellt, dass Oberflächen in den Zügen und Bussen, die oftmals berührt werden, wie zum Beispiel Haltestangen oder Bedienelemente für Türöffnungen und Haltewunsch regelmäßig gereinigt werden.
Einschränkungen im Regiobus – und Stadtbusverkehr
Aufgrund der aktuellen Lage am Brenner wird die RegiobusExpress Linie 960X seit 11.03.2020 bis auf weiteres über die Felbertauernstraße umgeleitet. Die Busse ab Innsbruck fahren über den Felbertauern bis Lienz. In Lienz warten die Busse die nächste planmäßige Abfahrtszeit Richtung Innsbruck ab und fahren dann über das Osttiroler Pustertal weiter bis zur Grenze. An der Grenze wendet der Bus und fährt dann wieder über Lienz und den Felbertauern nach Innsbruck. Somit können alle Haltestellen planmäßig bedient werden, es kommt jedoch zu Verspätungen bei den Ankünften.
Da mit nächster Woche auch die Schulen bis auf weiteres geschlossen bleiben, passen VVT & IVB ihre Fahrpläne dahingehend an. So werden als erste Maßnahme im Regionalverkehr die Schülerverstärker ab Mittwoch, 18. März 2020 eingestellt. Der Stadtverkehr der IVB in Innsbruck wird ab Mittwoch, 18. März 2020 auf den Ferienplan umgestellt. Alle Infos zu aktuellen Fahrplänen und Änderungen finden Fahrgäste auf den Webseiten von VVT und IVB und in der Fahrplanauskunft über die VVT SmartRide App, den IVB Scout oder unter fahrplan.vvt.at bzw.
fahrplan.ivb.at.
Außerdem wird ab Freitag der Vordereinstieg beim/bei der BuslenkerIn bei den VVT Regiobussen und Bussen der IVB in der Stadt Innsbruck geschlossen bleiben. Der Ticketverkauf in den Bussen wird damit eingestellt. Die Fahrgäste müssen sich vor Antritt der Fahrt mit gültigen Fahrscheinen ausstatten. Dies ist über die Vorverkaufsstellen (Informationen dazu gibt es auf den Webseiten von VVT, ÖBB und IVB), via VVT & IVB Ticketshop oder über die Fahrscheinautomaten von ÖBB und IVB möglich. „Wir bitten um Verständnis bei den Fahrgästen, mit dem Buspersonal so wenig wie möglich in Kontakt zu treten. Die anderen Türen werden aber selbstverständlich weiterhin geöffnet. Menschen mit Behinderung wird selbstverständlich auch weiterhin Hilfe beim Einstieg gewährt, dazu bitten wir auch weiterhin mit der Fahrerin/dem Fahrer Kontakt aufzunehmen“, so VVT Geschäftsführer Alexander Jug.
Auch Martin Baltes, Geschäftsführer der IVB bittet um Verständnis: „Die Situation ist sicher für alle nicht einfach und ich bedanke mich bei allen, die achtsam und rücksichtsvoll mit unseren FahrerInnen und allen Fahrgästen in unseren Bussen und Bahnen sowie an den Haltestellen umgehen“.
„Unsere regionalen Busbetriebe begrüßen die nun getroffenen Maßnahmen, um so Fahrgäste und Fahrpersonal bestmöglich zu schützen. Gleichzeitig tragen unsere Fahrer und Unternehmen auch in dieser schwierigen Situation dazu bei, dass das öffentliche Leben trotz der getroffenen Einschränkungen weitergehen kann“, so der Obmann der Tiroler Autobusse Franz Sailer.
Bahnverkehr von und nach Italien eingestellt
Auf Basis der aktuellen gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung stellen die ÖBB den grenzüberschreitenden Zugverkehr von und nach Italien bis auf weiteres ein. Dies betrifft auch alle VVT Regiozüge (Schienennahverkehr: S-Bahn und REX).
Für den Tiroler Nahverkehr auf der Schiene bedeutet das, dass der Nahverkehr zwischen Steinach am Brenner und Brennero/Brenner und zwischen Sillian und San Candido/Innichen eingestellt wurde. Zwischen Steinach, St. Jodok und Gries am Brenner wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Busse verkehren nach einem besonderen Fahrplan, um den Anschluss an die S-Bahnen in Steinach sicherstellen zu können. In Osttirol fahren zwischen Sillian und Weitlanbrunn ersatzweise Busse. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die für ihre barrierefreie Reise Unterstützung benötigen, empfehlen wir dringend, vor Reiseantritt mit dem ÖBB-Kundenservice 05-1717 Kontakt aufzunehmen.
„Wir appellieren an die Fahrgäste verschiedene Vorsichtsmaßnahmen ernst zu nehmen und verantwortungsbewusst zu handeln. Wenn es möglich ist, empfehlen wir vor allem Risikogruppen, nicht zu den Stoßzeiten, sondern besser zu den Randzeiten wie zum Beispiel am späten Vormittag, wenn die Züge und Busse nicht zu voll sind, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren,“ so die Verantwortlichen unisono.
Informationen für Fahrgäste über den Kundenservice von VVT, ÖBB & IVB
Bei Fragen oder Unklarheiten zu den Einschränkungen im öffentlichen Verkehr ersucht das Land Tirol die Fahrgäste sich auf den Webseiten und Fahrplanauskünften von VVT, ÖBB & IVB zu erkundigen.
Bei allgemeinen Fragen zum Corona-Virus wird gebeten, sich auf der Webseite der AGES unter www.ages.at bzw. über die ebenfalls rund um die Uhr erreichbare Hotline der AGES unter 0800 55 56 21 zu wenden. In Tirol gibt es außerdem die Hotline des Landes unter 0800 80 80 30 und die rund um die Uhr erreichbare medizinische Auskunft unter der Nummer 1450.